Kontrolle der Erholung als Leistungsturbo

erholung-healthblog-akquinetObjektive Kennzahlen für eine gezielte Ansteuerung von Gesundheit und Leistung

Leistung beruht auf Gesundheit und beides ist ohne Erholung nicht möglich. Leistungsfähigkeit, ob im Beruf oder im Sport, und Erholung sind zwei Seiten einer Medaille. Das ist evolutionär so angelegt. Sport oder körperliche Aktivität und auch geistige Arbeit im Sinne von Nachdenken oder Problemlösen verursachen Stressreaktionen, die gefolgt werden von Entspannungsphasen. In den Entspannungsphasen versucht der Körper die Belastung auszugleichen und dabei ein höheres Niveau als das Ausgangsniveau zu erreichen. Im Sport nennt man dies Superkompensation. Und auch beim Nachdenken führt das zu einer verbesserten bzw. effizienteren Lösung.

Erholungszeiten auch im Sport wichtig

Dieses Phänomen der Superkompensation will man im Sport bewusst nutzen. Um die Verbesserung der Leistung von Mal zu Mal zu steigern, müssen also die Erholungszeiten optimal gestaltet werden. Denn sowohl eine zu kurz gewählte als auch eine zu lang gewählte Regenerationszeit führt nicht zu einer Verbesserung, sondern nur die optimale Dauer. Früher wurde hierfür pauschal eine bestimmte Zeit angenommen, die auf Erfahrungswerten beruhte. In der Praxis hat man dazu die Herzfrequenz über den Puls am Handgelenk oder an der Halsschlagader mehr oder weniger genau gemessen. Ein bis zweimal im Jahr wurden bei einem Sportmediziner ein Belastungs-EKG oder ein Feldstufentest mit Atemgas- und Laktatmessung durchgeführt.

Seit einigen Jahren rückt die Messung und Interpretation der Herz-Raten-Variabilität-Kennwerte (HRV) in den Fokus von Athleten, Trainern und Coaches. Die HRV beruht auf der Messung des Elektrokardiogramms (EKG). Über das zentrale Nervensystem hat jedes Organ mehr oder weniger direkten Einfluss auf den Herzschlag und dies ist herauslesbar bzw. die Richtung interpretierbar. Ein gesunder und fitter Mensch hat eine hohe Variabilität. Eine Person, die ungesund oder älter ist, oder aber im Moment nicht erholt, hat reduzierte Parameter der HRV.

Wearables für die Kontrolle der Erholung

Aktuelle Wearables sind nicht nur in der Lage die Paramater der HRV abzubilden, sie können auch über bestimmte Algorithmen den Schlaf mit seinen verschiedenen Phasen wie der Leicht- und Tiefschlafphase, REM-Schlafphase (Rapid Eye Movement) und der Traumphase messen. Wir wissen, dass der Schlaf einer Person und seine Regenerationsfähigkeit zusammenhängen. Mit diesem Datenschatz bieten sich nicht nur für Coaches und Sportler, sondern für Jeden die Möglichkeit, die eigene Regeneration und Entspannungsfähigkeit anhand gemessener und berechneter Werte zu erkennen.

Meine Erfahrung als Sportwissenschaftler und Berater von Hochleistungssportlern zeigt, dass in den letzten Jahren die Möglichkeiten der Steuerung und Kontrolle von Training und Regeneration durch den Einsatz von Gadgets einerseits gestiegen ist und andererseits kaum einer meiner Klienten dies umsetzen kann. Die erhobenen Daten können schwer gedeutet werden. Die Datenmenge verwirrt und schreckt eher ab. Zu Beginn ist man noch fasziniert von den vielen Abbildungen, aber es existieren in diesen Apps kaum oder gar keine Ableitungen für die folgende Regeneration und das Training. Es ist notwendig, dass die Daten nicht nur bereitgestellt werden. Wichtig ist auch, dass eine Interpretation der Daten als Hilfe zur Verfügung gestellt wird.

Mehrere Sportler, Sportteams und ihre Trainer testen daher momentan das neue System AKQUINET SPORTS. Das System bündelt die Daten aus den vielen unterschiedlichen Wearables und bereitet sie auf. Sportler und Trainer haben dort einen Überblick über die Bereiche Belastung, Aktivität, Erholung/Entspannung und Schlaf. Die dauerhafte Registrierung dieser Bereiche, ergänzt durch die Erfassung subjektiver Eindrücke durch Fragebögen und Belastungsdauer und -größen, andererseits durch die gemessenen Parameter der Wearables, bieten dem Leistungs- und Gesundheitssportler die Möglichkeit zu erkennen, ob ein Regenerationsprogramm wirkt oder die Trainingsbelastung bzw. eine Stresssituation den Gesamtzustand des Körpers behindert. Im Hinblick auf Trainingsbelastung und Trainingssteuerung ergibt sich für Sportler und Trainer somit ein umfassendes Gesamtbild, dessen zentraler Bestandteil die Parameter der HRV darstellen.

Gastbeitrag: Ronald Burger, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats von AKQUINET SPORTS

Weitere Informationen und Features des Vitalsystems AKQUINET SPORTS gibt es hier:
https://akquinet.com/gesundheitstagebuch-leistungssportler.html