Fahren Sie nach vorne, während Sie in den Rückspiegel schauen?

Von Dr. Martin Weiß

Viele sozialwirtschaftliche Unternehmen und Komplexträger steuern ihre Unternehmen auch heute noch, in Zeiten von Künstlicher Intelligenz und Avataren, über den Blick in den Rückspiegel: Sie haben ein Berichtswesen, jedoch keine zukunftsorientierte Prozess- und Unternehmenssteuerung sowie geeignete IT-Lösungen für eine solide vorausschauende Planung. Wenn die jährlichen Verhandlungen mit Kostenträgern anstehen, dienen meist nur historische und Ist-Daten als Planungsgrundlage. Dazu kommen Ideen, Pläne und vornehmlich Schätzungen für die nächsten Jahre. Da soll es vielleicht ein bisschen weniger Altenhilfe, dafür eine Portion mehr Jugendhilfe sein. Aber wie viel genau und warum?

Bild Blogbeitrag BTP und SAP Analytics Cloud

 

BTHG und neue Marktplayer verändern die Branche

Schätzungen reichen nicht als ausreichende Finanzierungsbasis – gerade in einer Zeit, in der auch der Markt der Sozialwirtschaft immer volatiler wird. Zwei Faktoren werden den Markt verändern:

  1. Das Bundesteilhabegesetz (BTHG), das eigentlich bereits seit 2018 gilt und hoffentlich bald voll greift, ermöglicht Menschen mit Behinderungserfahrungen und Assistenzbedarf mehr Teilhabe und individuelle Selbstbestimmung, und zwar in freier Auswahl der Anbieter und Angebote. Statt Pauschalfinanzierungen werden dann einzelne Leistungsstunden und Leistungsarten abgerechnet. Der Kunde wird künftig den Markt bestimmen und damit zum zentralen Asset, um das herum die Steuerung des Unternehmens aufgebaut wird.
  2. Viele privatwirtschaftliche Unternehmen haben großes Interesse, Marktanteile zu erobern. Sie können meist mit mehr Flexibilität und höherer Kundenorientierung aufwarten. In der Regel sind sie auch technologisch weiter und haben den Sprung hin zur Plattformökonomie oder zumindest in die Cloud schon gemacht. Diese neuen Player werden alteingesessene Anbieter der Branche teilweise verdrängen und die Marktkonsolidierung weiter antreiben.

 

Die technologische Basis: BTP und SAP Analytics Cloud

Wie also lässt sich der Blick nach vorne in die Zukunft richten? Wie in anderen Branchen auch, haben viele sozialwirtschaftliche Unternehmen und Krankenhäuser SAP im Einsatz. Diese Daten, die in den SAP-Systemen und anderen angeschlossenen Systemen schlummern, sind wertvoll. Denn sie können in Verbindung mit beispielsweise aktuellen demografischen Daten der Region zur Basis einer vorausschauenden Wertschöpfungsplanung werden. SAP bietet mit seiner SAP Analytics Cloud hierfür einen Weg an, um diese Daten nutzbar zu machen, ob es nun um Finanz-, Personal-, Einkaufsdaten oder jegliche andere Daten geht. Organisiert und gesteuert wird das Zusammenspiel der eigenen Datenpools, Drittdateninformationen und möglichen weiteren mit der SAP Analytics Cloud bei SAP mit der „Business Technology Platform“ (BTP) und Datawarehouse Komponeten (DWC). Das Tolle: Es können auch außerhalb des SAP-Ökosystems Datenpools angeschlossen werden und dann über die Cloud genutzt werden. Dies können beispielsweise aktuelle Bevölkerungszahlen der Region sein, Veränderungen in den regionalen Versorgungsstrukturen, Anpassungen und Modifikationen von Betreuungs-, Pflege- oder Rehabilitationsindikatoren, Arbeitslosen- und Beschäftigtenkennzahlen, u.v.m.

 

Ist S/4HANA Voraussetzung für die Analytics Cloud?

Bisher sind nur sehr wenige Anbieter des Social&Care-Sektors in der Cloud. Auch SAP S/4HANA, die neue Business Suite von SAP basierend auf der HANA-Datenbanktechnologie, ist bisher fast nicht im Einsatz, obwohl das Produkt bereits seit 2015 auf dem Markt ist, sowohl als on premise- als auch als Cloud-Version (SAP RISE als Public oder Private Cloud). Doch SAP S/4HANA ist keine zwingende Voraussetzung für die Nutzung der SAP Analytics Cloud, auch wenn dies auf jeden Fall zu empfehlen ist. Wir haben bei AKQUINET zahlreiche SAP S/4HANA Einführungen in unterschiedlichen Branchen durchgeführt und können sagen: Es ist zu schaffen. Und es ist die perfekte technologische Basis für die vorausschauende Planung über die SAP Analytics Cloud.

 

Beratungspaket für Sozialwirtschaft und Health Care

Speziell für die Sozialwirtschaft und Health Care haben wir zudem mit „AKQUINET analytics RFC“ ein Beratungspaket aufgebaut für die SAP Analytics Cloud. So können wir, sobald die Datenpools angeschlossen sind, schnell ein individuell passendes Steuerungs-Cockpit aufbauen mit Analysen zu Belegungszahlen und zu erwartenden Entwicklungen, Personalausstattung jetzt und notwendig in der Zukunft, Personaleinsatzprognosen, Auslastungsprognosen und vielen weiteren Kennzahlen – nämlich denjenigen, die den Kunden in seinem eigenen Anspruch und Verhalten als Qualified und Quantified Self spiegeln. Darüber hinaus lassen sich in die Zukunft gerichtete Analysen (predictive analytics) anhand von Künstlicher Intelligenz aufbauen. So werden aus vagen Ideen für die Zukunft valide Planungen, basierend auf internen und externen Daten.

 

Mehr über unser Angebot: https://akquinet.com/sap/analyticsRFC.html

 

 

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