Plattformökonomien im Kontext eines regionalen Sozialunternehmens

Fachtagung Plattformökonomie in der Sozialwirtschaft am 19. Februar in Hamburg – ein Rückblick

Im zweiten Vortrag stellte Ronald Neef, Leiter Fachbereich IT & Technik der BRÜCKE LÜBECK gGmbH, die Digitalisierung des Anbieters innerhalb der letzten 20 Jahre vor. Die BRÜCKE LÜBECK bietet an 20 Standorten Angebote für psychisch Erkrankte an. Das Unternehmen hat 420 Angestellte und kooperiert eng mit der Stadt Lübeck. 2011 entschied man sich dazu die IT zu zentralisieren und alle Leistungen und Daten aus einem Rechenzentrum heraus bereitzustellen. Ronald Neef betonte, wie wichtig es in der Umstellung sei, alle Mitarbeitenden „mitzunehmen“ und sie zu überzeugen, dass vertraute Arbeitsprozesse zugunsten höherer Sicherheit und Datenschutz von sehr sensiblen Patientendaten und besserem Datenaustausch verändert werden müssen. Als Herausforderungen für die Zentralisierung der IT nannte er die Homogenisierung der diversifizieren Softwarelandschaft, das Konsolidieren und Harmonisieren von Updates und Releases durch Abhängigkeiten zu anderen Systemen und die aufwendige dezentrale Verantwortlichkeit der bestehenden IT-Landschaft.

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Plattformökonomien im Kontext eines überregionalen Sozialunternehmens

plattformoekonomie-in-der-sozialwirtschaft-fachtag-akquinet-2Fachtagung Plattformökonomie in der Sozialwirtschaft am 19. Februar in Hamburg – ein Rückblick

Im dritten Vortrag stellte Samuel Breisacher, Regionalvorstand beim Christlichen Jugenddorfwerk Deutschlands gemeinnütziger e. V. (CJD), die Plattform-Bestrebungen beim CJD vor. Der Komplexträger mit 150 Standorten in ganz Deutschland hat ein breites Angebotsspektrum und bietet damit für fast jegliche Bedarfsform der Sozialwirtschaft ein differenziertes Leistungsangebot. Das CJD ist ein gemeinnützig anerkannter, eingetragener Verein, der von einem hauptamtlichen Vorstand geleitet wird. Etwa 10.000 hauptamtliche Mitarbeitende und viele Ehrenamtliche unterstützen im Laufe eines Jahres rund 155.000 Menschen.

Zu Beginn brachte Samuel Breisacher das Beispiel einer Plattform, bei der man nicht nur nach einer Pflege für Angehörige, sondern z. B. auch für sein Haustier oder seine Pflanzen suchen kann. Bei diesem Angebot würden Bereiche zusammengedacht werden, die man als Brancheninterner nie so ins Auge gefasst hätte. Es zeige, dass die Angebote der Sozialwirtschaft breiter und konsequent aus Sicht der Kunden gedacht werden müssen. Die Frage sei nicht, wie man eigene Angebote digitalisiert bekomme, sondern wie man einen Mehrwert erzeuge.

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Plattformökonomie im Kontext Beruflicher Bildung und Rehabilitation

plattformoekonomie-in-der-sozialwirtschaft-fachtag-akquinet-1Fachtagung Plattformökonomie in der Sozialwirtschaft am 19. Februar in Hamburg – ein Rückblick

Tanja Ergin, Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Berufsbildungswerke e.V. (BAG BBW) stellte zunächst den politischen Dachverband von 52 Mitgliedern vor. In allen Mitgliedsunternehmen ist die Qualifizierung von Jugendlichen mit einer Behinderungserfahrung bzw. Reha-Status Aufgabe und Ziel. Momentan befinden sich etwa 12.000 Jugendliche in einem Mitgliedsunternehmen in der Erstausbildung. Frau Ergin erläuterte, dass die meisten der jungen Menschen mehr als nur eine Teilhabeverhinderung hätten.

Ihrer Meinung nach müssten Online-Plattformen die Anforderungen vieler Seiten erfüllen, wie der Politik, der Reha-Träger, der jungen Menschen und der Wirtschaftsunternehmen mit ihren vielfältigen Beschäftigungsangeboten. Will man in der Reha digitale Plattformen nutzen, böten sich regionale und überregionale Arbeitsmarktplattformen, Plattformen für die Ausbildung (ob schulisch oder betrieblich organisiert) und Plattformen für die Leistungserbringer an.

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Plattformökonomie im Kontext des Perspektiv-Kontors Hamburg

plattformoekonomie-in-der-sozialwirtschaft-fachtag-akquinet-2Fachtagung Plattformökonomie in der Sozialwirtschaft am 19. Februar in Hamburg – ein Rückblick

Krankheitsbedingt fielen der Vortrag des Technologiepartners MICROSOFT und das Ausprobieren zur HoloLens leider aus. Stellvertretend hatte sich dankenswerterweise Melanie Schlotzhauer, Mitglied der Geschäftsführung der PEPKO Perspektiv-Kontor Hamburg GmbH, bereit erklärt, über die aktuellen Entwicklungen bei der PEPKO zu berichten. Über die sehr kurzfristige Bereitschaft an dieser Stelle auch nochmal ausdrücklichen Dank.

Seit Januar 2020 ist PEPKO Unternehmenstochter des CJD mit einer Minderheitsbeteiligung von AKQUINET. In Hinblick auf das Tagungsthema sei dies eine spannende Konstellation, konstatiert Frau Schlotzhauer. Sie erzählte, dass sie beim Erstkontakt mit AKQUINET nicht an das sich daraus ergebende Potential so gedacht hätte. Jetzt werde bei der PEPKO Digitalisierung in der eigenen Gesellschaft und auch im Zusammenhang mit den Bestrebungen des CJD ganz anders gedacht.

Sie lud die Teilnehmer ein, sich beim Thema Digitalisierung in vier exemplarische Zielpersonen der PEPKO hineinzuversetzen:

  1. Eine Beraterin bei der Agentur für Arbeit: Was weiß sie über die Angebote der PEPKO? Welche Themen sieht sie bei der zukünftigen Teilnehmerin von der PEPKO?
  2. Ein Teilnehmender in der Ausbildung: Wie kann er seine Fördermaßnahmen selbst auswählen? Wie kann er eine/n passende Begleiter/in finden, wie kann der Teilnehmende künftig mehr mitbestimmen?
  3. Eine PEPKO-Führungskraft: Wie kann es den Mitarbeitenden gut gehen? Wie kann ich mitgestalten? Wie kann ich meine Kompetenz einbringen?
  4. Mitarbeiter/in von PEPKO: Wie kann ich die Teilnehmer/innen möglichst gut betreuen, wie kann ich ihn/sie in die Arbeit bringen?

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Möglichkeiten und Grenzen von IoT im Gesundheits- und Sozialwesen | Teil 3

healthblog-iot-im-gesundheits-und-sozialwesen-akquinetNachdem die Möglichkeiten von IoT-Anwendungen im Gesundheits- und Sozialwesen mit dem Fokus der Seniorenpflege in zweiten Teil der dreiteiligen Beitragsserie dargestellt und an Beispielen erläutert wurden, werden wir uns im dritten Beitrag mit den Grenzen und aktuellen Hürden beim Einsatz von IoT-Anwendungen im Gesundheits- und Sozialwesen beschäftigen.

Grenzen von IoT-Anwendungen im Gesundheits- und Sozialwesen

Die Möglichkeiten sind groß und dennoch finden digitale Chancen wenig Anwendung. Auf der Fachtagung „Praxisdialog Krankenhaus-IT und -Medizintechnik 2018“ wurde angenommen, dass die Möglichkeiten von IoT-Anwendungen im Gesundheits- und Sozialwesen aktuell nur zu ca. 20 % Prozent genutzt werden.[1]

Der folgende Beitrag 3 behandelt die möglichen Grenzen, die die Implementierung von IoT-Anwendungen im Krankenhaus- und Pflegebereich hindern können, um zu verstehen wo Hürden abgebaut werden müssen, wenn die Chancen von IoT-Anwendungen mehr Einsatz finden sollen. Im Folgenden werden die Grenzen in technische sowie datenschutzrechtliche Grenzen und in die beschränkte Akzeptanz durch die Anwender unterteilt.

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